Erste Erwähnung und einige Beispiele

Die Kapelle des Hospitals „Zum Heiligen Geist“ ist eines der ältesten Kulturdenkmäler der Stadt Bad Sooden-Allendorf. Urkundlich wird sie 1363 erstmals erwähnt, ist aber wahrscheinlich älter. Das Hospital mit seiner Kapelle war eine bürgerliche Stiftung, zunächst für Leprakranke, später auch für bedürftige und kranke Bewohner der Stadt.
Wahrscheinlich war die Kapelle anfangs Gottesdienst- und Krankenpflegeraum in einem. 
Später wurde ein Hospitalgebäude angebaut. Die Stiftung bestand bis 1925.
Dann wurde das Vermögen durch die Inflation entwertet und Hospital und Kapelle gingen in den Besitz der Stadt über.
Ein kunst- und kulturgeschichtliches Kleinod von großem Wert sind die noch umfangreich erhaltenen gotischen Wandmalereien in der Kapelle. Sie zeigen biblische Motive und Heiligenlegenden.
Die gotischen Malereien sind in unterschiedlichen Zeiträumen entstanden. Aus der Erbauungszeit der Kapelle sind nur noch wenige Malereien erhalten.
Eine besondere Kostbarkeit ist die Darstellung des Gleichnisses von den klugen und törichten Jungfrauen an der Nordseite der Kapelle.

Unter der Gruppe reckt ein Engel seine Arme empor und versetzt das Geschehen in den Himmel, wie es in der Bibel angegeben ist. (Matth. 25)
Das große Kreuzigungsbild an der Ostwand stammt aus der zweiten Malperiode, die durch Rosetten und Sterne  gekennzeichnet ist. Links unter dem Kreuz stehen die Mutter Maria, der Lieblingsjünger Johannes und Maria von Magdala. Auf der rechten Seite erkennen wir die Gegner Jesu, unter ihnen der römische Hauptmann, deutlich hervorgehoben eine Feder am Hut.
Von ihm sind die Worte überliefert: „Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! (Mark. 15, 39)
Links vom Kapelleneingang sehen wir den heiligen Martin auf seinem Pferd, der mit dem Schwert seinen Mantel teilt, um eine Hälfte dem Bettler am Wegesrand zu schenken. Die gute Tat wird sofort belohnt – ein Engel bringt ihm einen neuen Mantel.
Aus der letzten Malepoche stammen eine seltene Darstellung einer Sakraments- oder Hostienmühle auf der Westwand der Kapelle. Maria gibt, unterstützt von den vier Evangelisten, Korn in die Mühle. Die Mühle verwandelt es in Hostien, die von den Kirchenvätern aufgefangen und an die Gläubigen weitergegeben werden. Es ist eine allegorische Darstellung der Wandlung beim Abendmahl.
Viele Darstellungen aus dieser Epoche zeigen Episoden aus dem Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen, das große Beispiel für Nächstenliebe und den Dienst am bedürftigen Menschen.
Legende von den klugen und törichten Jungfrauen
Hl. Barbara und Katharina
Darstellung der Hostien - oder Sakramentsmühle
Betende hl. Elisabeth
Gnadenstuhl (Gottvater, Jesus am Kreuz und Heiliger Geist als Taube
Hl. Martin auf seinem Pferd
reich verzierte Decke aus den Jahren 1748/49
Leider sind diese eindrucksvollen Malereien in einem schlechten Zustand und verblassen immer mehr. Wenn nicht bald Maßnahmen zu ihrer Erhaltung ergriffen werden, sind sie unwiederbringlich verloren. Der Förderverein hat sich die Aufgabe gestellt, zur Erhaltung und Restaurierung dieses wertvollen Kulturgutes beizutragen.
Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, unsere Bemühungen durch Mitgliedschaft oder Spenden zu unterstützen. Auch Sie als Besucher unserer Homepage können uns auf diesem Weg unterstützen.
Mitgliedsbeitrag pro Jahr: 12,- Euro für Erwachsene — 15,- Euro für Ehepaare